ERFOLGSFAKTOR „F“ – ALS FAMILIE WOLLEN WIR ETWAS AUSSERGEWÖHNLICHES SCHAFFEN

Erfolge feiern wir stets gemeinsam mit unseren Mitarbeitern. Und als es wieder einmal etwas zu feiern gab, hatte ich die vielleicht nicht ganz uneigennützige Idee, für alle leckeren Blechkuchen zu bestellen. Unsere Youngsters dagegen ließen kurzerhand einen Burger-Truck auf den Hof rollen, der definitiv mehr den Nerv unserer Leute getroffen hat. Toll, wenn die nächste Generation frischen Wind in die Bude bringt, selbst wenn der auch mal nach Ketchup und Zwiebelringen riecht.

Seit einigen Jahren schon arbeiten unsere beiden Kinder Luisa (29) und Fabian (33) in unserem Betrieb mit. Genau wie der Sohn meines Bruders Jürgen, Tobias (29). Inzwischen ist längst klar, dass die Drei einmal die Firma leiten werden. Doch wie gestaltet man einen solchen Übergangsprozess, sodass er für alle Seiten förderlich ist, auch für das Unternehmen?

Mit Herz und Verstand
kommt man schon ganz schön weit

Entscheidend finde ich hier, wie Eltern übers eigene Unternehmen sprechen: Kommt die Arbeit als erdrückende Last rüber oder als beglückende Berufung? Wenn man sich vom Frühstück bis zum Abendessen über sein Unternehmen beschwert, findet ein Kind wohl kaum einen positiven Zugang dazu. Ich bin sicher, dass unsere echte Freude am Betrieb unserem Nachwuchs geholfen hat, von sich aus ins Boot zu steigen.

Es war uns immer wichtig, unseren Kindern freizustellen, was sie werden und wo sie arbeiten wollen.
Im Laufe seiner kaufmännischen Ausbildung bei einem großen Schreibgeräte-Hersteller kam unser Sohn Fabian auf den Geschmack, im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten. Auch, wenn er dafür noch eine technische Ausbildung dranhängen musste.

Nach einer dualen Ausbildung bei einem Elektrogroßhandel und dem Studium an der dualen Hochschule in Mannheim arbeitete Luisa in ihrer Wunsch-Abteilung, im Personalwesen dieses Betriebs – genau ihr Ding. Nach zwei Jahren Berufserfahrung kam auch sie zu uns ins Unternehmen.

Tobias hat wie Fabian eine kaufmännische Ausbildung außerhalb und eine Technische in unserem Hause abgeschlossen. Aktuell hat er gerade eine 6-monatige Weiterbildung zum Geprüften Wirtschaftsfachwirt hinter sich. Jetzt folgt ein 2-jähriges, berufsbegleitendes Studium mit Abschluss Bachelor.

Loslassen!
Aber wie?

Glücklicherweise war mein Vater, ein Vollblut-Techniker und Gründer der Kopp-Schleiftechnik GmbH, auch in dieser Hinsicht ein Vorbild. Schon früh hat er uns damals mit in die Verantwortung genommen. Und genau so wollen wir das jetzt im Übergang an die dritte Generation auch gestalten.
So hat jeder unserer drei Youngsters mittlerweile einen kompletten Verantwortungsbereich, oder auch zwei: Fabian ist verantwortlich für Marketing und Vertrieb, sowie IT, Luisa ist Personal-Leiterin und Tobias ist verantwortlich für Produktmanagement und Service.

Wie funktioniert das zwischenmenschlich?

Pure Harmonie oder auch mal kräftiger Zoff und Konkurrenzdenken? Selbst wenn das ein bisschen langweilig klingen mag, aber nach meinem Empfinden harmonieren unsere Kinder ziemlich gut. Welch eine unbeschreibliche Energie durch einen wertschätzenden, ehrlichen Umgang und durch gegenseitigen Respekt freigesetzt wird, erleben wir seit je her im Kopp-Family-Team. Natürlich sind wir nicht immer einer Meinung und diskutieren auch mal hart, doch immer sachlich und nie persönlich verletzend. Und am Ende finden wir immer eine Lösung. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und getragen und zwar (und das ist meiner Meinung nach entscheidend) Immer zum Wohle des gesamten Unternehmens.

Doch was, wenn es mal nicht so gut läuft, wenn wir eine Flaute haben oder Fehler machen oder wenn uns eine Pandemie ausbremst? Dann besprechen wir das offen, auch mit unseren Mitarbeitern. So wissen sie immer, woran sie bei uns sind und es bleibt kein Raum für Spekulationen. Das hilft unserer Mannschaft, auch ehrlich und offen mit eigenen Fehlern umzugehen. Und vielleicht gerade dadurch ist auch in unserem Team eine solche Energie zu spüren. Dafür bin ich sehr dankbar.

Behandle andere so,
wie Du selbst behandelt
werden möchtest.
Mehr braucht es nicht,
aber auch nicht weniger.

Es hat einen ganz besonderen Reiz, gemeinsam mit der Familie das Unternehmen zu führen. Jahrzehntelange Erfahrung einerseits trifft auf neue Ideen und frischen Wind andererseits.

Dies konnten wir unter anderem in einem 2-tägigen Family-Zukunftsworkshop erfahren. Zu sechst und durch die Begleitung eines Profis haben wir 2 Tage an der Zukunft gearbeitet. Sowohl um die persönlichen Themen und Ziele der Family-Mitglieder ging es, als auch um die Ausrichtung des Unternehmens.

Für mich als Chef gehören Zukunftsthemen zum Pflichtprogramm. Genauso, wie wir technisch immer auf dem neusten Stand sein wollen, so soll auch die Art und Weise, wie wir das Unternehmen führen stets modern und klar sein. Auf keinen Fall wollen wir dabei ständig umstrukturieren und die Richtung ändern, das würde nur unnötige Energie kosten und für Unruhe sorgen. Vielmehr geht es darum, einerseits Bestehendes zu bewahren und andererseits offen zu sein für Neues und für Veränderung.

Miteinander Sinnvolles bewegen auf der Basis von gleichen Grundwerten, das ist das Geheimnis.